Sonntag, 17. Juni 2012

Wer’s kann, der kann’s. Wer’s nicht kann, legt Platten auf.


DAS BLUT DER LILIE (/REVOLUTION ; 2010) ist der zweite Roman von Jennifer Donnelly, den ich hier vorstelle.. 

Andi’s kleiner Bruder ist gestorben – und ihre Familie zerbricht daran: Ihre Mutter flüchtet sich in eine Traumwelt und ihre Bilder auf denen sie immer wieder ihren verlorenen Sohn abbildet, der Vater – mittlerweile in Trennung zu seiner Frau lebend - stürzt sich noch mehr in seine Forschung (er ist ein Star im Kreis der Genforscher und hoch dekoriert) und ist noch öfter abwesend als vorher schon. Andi selbst nimmt Unmengen Pillen ein – die ab und an auch ihre Wahrnehmung stören und ihre schulischen Leistungen an einem renommierten Internat sind stark abgestürzt. Kurzerhand steckt ihr Vater ihre Mutter in eine Klinik und nimmt seine sich sträubende Tochter mit nach Paris, wo er per DNA-Test beweisen soll, dass ein gewisses mumifizierte Herz, tatsächlich dem 1795 verstorbenen Kronprinzen Louis Charles gehörte. 

In Paris stößt Andi auf das Tagebuch Alexandrines – genannt Alex – die zur Zeit der französischen Revolution am königlichen Hof Louis Charles betreute. Andi lässt sich immer mehr von Alex Geschichte fesseln, denn beide Mädchen verbindet der Verlust.

~ eines der Englischen Cover ~


Wirklich ganz interessant geschrieben - anschließend wollte ich fix zurück nach Paris und die Katakomben besuchen, die in diesem Roman auch einen gewissen wichtigen Part haben. Zum Ende hin gelangt Andi dann tatsächlich ins Frankreich zur Zeit der Französischen Revolution - Zeitreisefans könnten  also durchaus ihre Freude an dem Buch haben..

~ ein anderes Englisches cover.. ~


Der Komponist Malherbeau, der in Andis Abschlussarbeit eine so wesentliche Rolle spielt und laut diesem Buch fast jeden Musiker (inkl. Led Zeppelin - ach - überhaupt: Yay für Led Zeppelin!!) inspirierte hat niemals existiert. Es ist fast schon erstaunlich wie überzeugend Jennifer Donnelly seine „Existenz“ belegt und auch mit Andis Vater eine „bekannte Persönlichkeit“ erschafft – und ein wirklich real wirkendes Paralleluniversums. Hut ab dafür.

~ und.. jawoll.. noch ein Englisches Cover.. ~

Allerdings – ja, allerdings.. - wurde ich nicht richtig warm mit der Geschichte und den Akteuren. Das Buch lässt sich gut lesen, aber ein Lieblingsroman ist es für mich nicht.

  • Für Nicht-Leser: Mit u.a. Josefine Preuß und Lotte Ohm als Sprechern ist das Buch auch als Hörbuch erhältlich.

~ Josefine Preuß ~
  • Übriglinks: Belgische und deutsche Wissenschaftler stellten 2000 tatsächlich fest, dass das oben genannte Herz einem Verwandten Maria Theresias (bekanntlich Louis Charles Großmutter) gehörte - ob es tatsächlich einmal in Louis Charles Brust schlug kann allerdings nicht 100% bewiesen werden - es könnte genauso gut von seinem Bruder Louis Joseph stammen. 2004 wurde das Herz in der Basilika Saint-Denis beigesetzt.
  • Woher nehmen: Unter ISBN 978-3-86612-288-8 könnt Ihr die gebundene Ausgabe im Handel bekommen - wer lieber auf Taschenbücher setzt muss sich noch etwas in Geduld üben: Unter der ISBN 978-3-492-27449-4 erscheint erst im November die kartonierte Ausgabe.

Danke fürs Vorbeischau'n!

Irene

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Und was denkt Ihr? Habt Ihr das Buch auch gelesen?? Teilt Euch ruhig mit - eventuell fällt mir eine Antort ein, dann poste ich sie - gelesen wird Euer Kommentar auf jeden Fall!!