Dienstag, 29. März 2011

Momma ließ ihre roten Satinschuhe mitten auf der Straße stehen

DIE FRAUEN VON SAVANNAH (SAVING CEECEE HONEYCUTT) ist Beth Hoffmans erster Roman. (2010)

Ohio, 1967. Cecilia "CeeCee" Honeycutt ist 12 Jahre alt. Ihre Mutter lebt geistig noch im Jahre 1951 als sie die Schönheitskonkurrenz zur Zwiebelkönigin von Vidalia gewann - und läuft im Ballkleid auf die Straße, wo sie vorbeifahrenden Autofahrern Kusshändchen zu wirft. Das ist nicht leicht zu ertragen für CeeCee - vor allem da ihr Vater "beruflich" viel unterwegs ist.

Doch dann stirbt CeeCees Mutter, als sie von einem Eiswagen erfasst wird. CeeCee zieht nun zu ihrer Großtante Tallulah "Tante Tootie" nach Savannah, Georgia. Dort erlebt das Mädchen, umhegt von Tante Tooties schwarzer Köchin Oletta und diversen anderen Damen, zum ersten Mal einen fast sorgenfreien Sommer - nur manchmal noch kommen Erinnerungen an ihre Mutter hoch und auch ein Überfall auf Oletta und ihre Freundinnen sorgt für Wirbel.

Ich weiß nicht, was ich zu diesem Buch sagen kann, außer:

Ich liebe es!

Es ist randvoll gefüllt mit exzentrischen Frauen; einem lilafarbenen Samtsofa (ich will so eins!!); einer Buddhistin, die Kharma manchmal doch eher für Auffassungsache hält; einem Auto als Gewächshaus; einem Schutzengel namens Delilah; einer Badewanne im Garten (davon träume ich schon seit Jahren!!); einem reisenden BH und Unmengen von Blumen...

Natürlich strotzt das Buch vor Klischees - aber genau dafür liebe ich es, denn es sind liebenswerte und freundliche Klischees. Und die Namen sind einfach wunderbar!!


Eine sehr entspannte und warmherzige Lektüre, die einen entspannt zurücklässt - obwohl sie beim Lesen doch so zu fesseln versteht, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Das nenne ich ein schönes Sommerbuch! Ein wenig wie GRÜNE TOMATEN - und doch ganz anders und wer WENN DIE MONDBLUMEN BLÜHEN mochte, wird dieses Buch ebenfalls genießen. Ich hoffe Beth Hoffman legt weitere schöne Sachen nach!



  • Woher nehmen? Unter ISBN 978-3-462-04286-3 im Handel erhältlich.

Sonntag, 20. März 2011

"Wenn ich morgens aufwache, glaube ich noch immer, dass die nächste große Liebe schon auf mich wartet."

DAMALS SCHIEN ALL DAS WICHTIG ZU SEIN : DIE MÄNNER MEINES LEBENS (IT SEEMED IMPORTANT AT THAT TIME – A ROMANCE MEMOIR) von Gloria Vanderbilt erschien im Original 2004 und wurde 2010 auf Deutsch veröffentlicht.


Ursprünglich wollte ich mich mehr informieren über Gloria Vanderbilt, die unter anderem auch eine enge Freundin Truman Capotes war (auch wenn die Freundschaft nicht ewig hielt).

Tja, leider hat mir dieses Buch da nicht viel weiter geholfen. (Mein Fehler: In dem Fall greife man besser zu einer Biografie und nicht zu Memoiren.)

Alles was ich jetzt weiß ist, dass Ms. Vanderbilt und ich nicht gerade Freundinnenpotential für einander darstellen. Ich zweifle keinen Augenblick daran, dass sie mich außerordentlich unsympathisch finden würde. Die Hälfte des Buches fragte ich mich: Und? Warum soll diese Frau jetzt so interessant sein, dass ich ihr Buch lese?

Oh, ach ja. Und dass sie Affairen mit Marlon Brando und Frank Sinatra hatte und mit Gene Kelly rumgeknutscht hat, weiß ich jetzt auch. Wie schön.

Da ich nicht so viel Vergnügen an diesem Buch hatte - das Beste daran ist meiner Meinung nach das Cover (s.o. - auf meiner Ausgabe steht übrigens der Titel wie ich ihn in diesem Artikel nenne - warum er dort auf dem Cover anders ist, kann ich nicht erklären.) und die Widmung für Joyce Carol Oates -, werde ich hiermit auch schon meine Besprechung beenden – und auf eine bessere Lesezukunft hoffen.

Und wer weiß, vielleicht stelle ich ja in ein paar Jahren fest, dass dieses Buch ein Kleinod ist und zähle es dann zu meinen Lieblingsbüchern - die Chancen dafür fallen aber eher gering aus.

  • Woher nehmen: Im Buchhandel erhältlich unter ISBN 978-3-829-60516-8.

Samstag, 19. März 2011

An einer normalen Highschool ist es ziemlich genial, wenn der Unterricht an einem schönen Maitag im Freien stattfindet.

HEX HALL –DUNKLE MAGIE (DEMONGLASS) ist der zweiter Band der Hex Hall Reihe von Rachel Hawkins (2011).


Falls Ihr den ersten Band noch nicht gelesen habt, es aber noch machen wollt, rate ich Euch – um Euch die Spannung nicht zu verderben – die Zusammenfassung für diesen Band im folgenden Absatz zu ignorieren und diesen Artikel erst ab dem Absatz danach weiter zulesen – oder mit dem Lesen des Artikels komplett zu warten bis Ihr den ersten Band durch habt. ;“)

Sophia „Sophie“ Mercer verbringt den Sommer bei ihrem Vater in England – wo sie sich, nachdem sie erfahren hat, dass sie keine Hexe sondern ein Dämon ist, einer Entmächtigung (also der kompletten Entziehung ihrer magischen Fähigkeiten) unterziehen will. Da das Ganze für sie auch tödlich ausgehen könnte, sind ihre Freunde und Verwandten nicht sehr begeistert von diesem Vorhaben. Zusammen mit ihr sind ihre Zimmergenossin Jenna, der lesbischen Vampir, und Cal, der 19jährige Gärtner des „Jugendknast für Monster“, der Schule Hekate Hall - kurz: Hex Hall - in Georgia angereist.
Außer der Entmächtigung treibt noch etwas anderes Sophie nach England: Archer, der junge Zauberer in den sie sich verliebt hat, der sich aber als Anhänger einer Dämonenjägervereinigung entpuppte, ist mehrfach in England gesichtet worden und obwohl ihr klar ist, dass es sich hierbei um keine gute Idee handelt, sehnt sich Sophie doch danach ihn wiederzusehen.

Nachdem der erste Band mich ja sehr begeisterte muss ich sagen, dass der zweite Band ein wenig hinter meinen Erwartungen zurückblieb – vor allem weil er nicht so witzig ist, wie der Vorgänger. Auch die manchmal etwas gezwungen witzig klingende (und dadurch eben nicht witzige) Sprache war mir (wirklich nur teilweise) etwas zu dick aufgetragen, wenn zum Beispiel jemand "aufgespießt" wird ~ nur eine Verletzung, keine Sorge... oder doch? ~ und das Ganze dann im Buch „gedönert“ genannt wird.. Ach ja...

Was den Spannungsaspekt angeht muss sich der zweite Band allerdings nicht vorm Ersten verstecken. Die Spiele sind definitiv eröffnet! Ein wenig wie bei HERR DER RINGE beginnt jetzt der große Kampf zwischen den Gegnern – wobei hier nicht immer klar ist, wer jetzt auf wessen Seite steht. Und: Das ganze endet mit dem fiesesten Cliffhanger des Jahres!! Jetzt muss ich warten bis ir-gend-wann mal der dritte Teil veröffentlicht wird. Hoffentlich schreibt Rachel Hawkins schnell! Denn ich will wirklich wissen, was mit meiner Lieblingsfigur Jenna passiert ist!

Dieses Buch hat nicht gerade Ewigkeitswert, aber eine nette Abwechslung für Zwischendurch.
  • Woher nehmen? Unter ISBN 978-3-8025-8240-0 als Taschenbuch im Handel erhältlich.

Samstag, 12. März 2011

Es war vorbei, kaum dass es begonnen hatte.

DAS LANGE LIED EINES LEBENS (THE LONG SONG) ist Andrea Levys vierter Roman (2010) – und nach EINE ENGLISCHE ART VON GLÜCK (SMALL ISLAND) der zweite, der ins Deutsche übertragen wurde.

Kingston, Jamaica, 1889. Miss July war einmal Haussklavin und ist nun eine alte Frau - und nach dem sogenannten Baptistenaufstand auch frei. Jetzt schreibt sie mit Hilfe ihres Sohnes, der als Verleger Karriere gemacht hat, ihre Erinnerungen nieder - und genau das bekommen wir als Leser zu lesen – inklusive der Diskussionen, die Mutter und Sohn führen, da Miss July auch das treulich zu Papier bringt. Wobei es hier auch schon mal nur darum geht, warum ihr Manuskript vor Tintenklecksen strotzt..

Das klingt vielleicht nicht besonders spannend – ist es aber! Eine ausgesprochen fesselnde Lektüre, bei der man sich immer fragt, wie es wohl weitergehen wird. Und von Plantagenromantik à la Onkel Remus Wunderland ist hier auch wenig zu spüren. Was mich besonders faszinierte – ganz einfach weil ich ziemlich naiv in solchen Sachen bin – waren die Folgen auf die Befreiung der Sklaven. Denn nachdem sie für „frei“ erklärt wurden, lebten sie ja nicht alle urplötzlich glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende in Wohlstand - mit blütenreichen Vorgärten vor kleinen weißen Häuschen mit Rüschengardinen. Das Leben auf der Zuckerrohrplantage ist nach der Befreiung immer noch nicht der Himmel auf Erden.


Was die Sprache betrifft, geht es hier schon manchmal recht deftig zu: da entweichen Fürze fetten Ärschen – und Frauen werden vom weißen Massa mal eben nach vorne gebeugt, zwecks welcher Handlung überlasse ich Eurer Fantasie – Andrea Levy klärt Euch aber in diesem Buch auch darüber auf. Und gewaltfrei geht die Befreiung/Unterdrückung der Sklaven auch nicht vonstatten.
  • Sex-appeal: Sex findet definitiv statt - sexy würd ich es allerdings nicht nennen.
  • Woher nehmen: Unter ISBN 978-3-421-04483-9 im Handel erhältlich.

Vor etwa 30 Jahren hatte Miss Maria Ward..., die lediglich 7000£ besaß, das große Glück, Sir Thomas Bertram von Mansfield Park für sich zu gewinnen...

MANSFIELD PARK von Jane Austen (1814) wurde als letzter ihrer Romane ins Deutsche übertragen - und das erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. (! = nicht ganz wertfreies "!" - ich glaube die Übersetzung geschah erst in den 1970er/1980ern - sicher bin ich da aber nicht.)

Fanny Price lebt als arme Verwandte auf dem Landsitz Mansfield Park bei ihren reichen Verwandten, ihrer Tante Lady Bertram und deren Mann Sir Thomas. Fanny ist ein eher stilles (vielleicht sogar schüchternes) Mädchen, die heimlich in ihren Cousin Edmund verliebt ist – dieser jedoch hat sein Herz an die weltgewandte und oberflächliche Mary Crawford verloren, deren Bruder Henry Edmunds Schwestern Maria und Julia den Hof macht – und irgendwann auch ein Auge auf die unglückliche Fanny wirft..

Das ist (wirklich nur sehr grob – ein paar Verwicklungen und Personen habe ich ausgelassen.) die Handlung des dritten Romans von Jane Austen. Fanny ist eine relativ ungewöhnliche Heldin, da sie anfangs - obwohl immer dabei - fast unsichtbar ist – einfach, weil sie sich in allem zurücknimmt und immer allen anderen den Vortritt lässt. Auf der anderen Seite ist sie aber doch wieder eine klassische Heldin Jane Austens, denn während der fortschreitenden Handlung reift auch sie immer mehr und erlangt natürlich am Ende das Herz ihres Edmunds.

Wer von Euch Jane Austen wegen der Romanzen liebt, wird vermutlich von diesem Buch enttäuscht sein, denn der romantischste Teil – die Auflösung – gerät vergleichsweise kurz und die Spannung fällt ausgesprochen gering aus.

Allerdings ist Miss Austen so witzig wie eh und je. Ich liebe Mr. Rushworth, Marias nicht unbedingt geistreichen Verlobten. Allerdings sind meine Lieblingscharaktere Mrs. Price, Lady Bertram und ganz besonders die ewig jammernde und geschäftig tuende Mrs. Norris.. (Ja, ganz genau. Von hier stammt der Name für die Katze des Hausmeisters auf Hogwarts aus HARRY POTTER.. Ärgerlich, weil der Name jetzt für meine zukünftige Katze ausfällt. Keine meiner Katzen wird jemals nach einer Figur aus Harry Potter benannt werden.. Na ja.. Bellatrix Lestrange vielleicht.. Und Sirius, Lucius und Severus find ich auch gut.. Trotzdem. Oder?..)
  • Sex-Appeal: Äußerst niedrig. Jane Austen eben..
  • Für Nichtleser: Es gibt - meine ich - drei Verfilmungen, von denen ich zwei kenne: Die BBC-Adaption mit Billy Piper als Fanny, in der die Handlung ein wenig einkürzt wird und die Verfilmung mit Frances O'Connor als Fanny und Johnny Lee Miller als Edmund - auch hier fehlt einiges, dafür wird aber der Aspekt der Sklaverei in den Kolonien angesprochen und die Handlung mit ein paar Briefen Jane Austens and ihre Schwester Cassandra aufgestockt. Außerdem gibt es hier - Skandal! - Sexszenen.
  • Woher nehmen: In diversen Ausgaben im Handel erhältlich.

Freitag, 25. Februar 2011

Sie saß mit ihrem kaum berührten Glas Lemon Shandy draußen vor der kleinen Gastwirtschaft...

DAS GLÜCK GEHT NICHT VORBEI (THE ONLY CHARITY) von Sara Seale ist ein englischer Roman von 1962.


UK. Christobel "Christy" Tavener ist eine junge Frau mit etwas Vermögen, deren Großvater Sir Harry, ihr nur dann den Familiensitz vererben will, wenn sie den Mann heiratet, den er ihr ausgesucht hat: einen entfernten Verwandten, der erstmal in Northumberland "ausgegraben" werden müsste. In einer Kurzschlußreaktion erklärt Christy, dass sie bereits verheiratet sei - und engagiert kurzerhand Joshua "Joss" Tavener - Zufälle gibt's! - , den sie in einer kleinen Gastwirtschaft aufliest, als Ehemann.

Aber auch Miss Brown, die Pflegerin, des hinfälligen Sir Harry hat Absichten auf dessen Erbmasse - und dann entwickelt Christy auch noch Gefühle für ihren "Ehemann"...

Ich mag dieses Buch nicht.

(Wer von Euch harmoniesüchtig ist, gibt sich bitte mit diesem Satz zufrieden und wartet auf eine andere (positivere) Buchbesprechung von mir - denn ab hier werde ich meinen Frust der Welt kundtun.)

Habt Ihr jemals das Personal eines Romanes derart unsympathisch gefunden, dass Ihr hofftet die Figuren des Buches würden anfangen sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen? Ganz einfach, weil ihr sie loswerden wolltet?

Ich bisher nicht - mit diesem Buch war es dann aber soweit:

Ein wenig konnte ich mich mit Christy anfreunden, die zum Zeitvertreib - obwohl ihr vollkommen bewusst ist, dass sie talentfrei in dieser Beziehung ist - grottenschlechte Bilder malt. Allerdings war ich mehr als genervt davon, dass ihr immer alle mehrfach sagen, dass sie ein Kind wäre und im Endeffekt gar nichts entscheiden kann, weil sie einfach zu kindisch und dumm ist.
Ganz besonders der angeblich romantische Held Joss hält ihr das immer wieder vor und versucht ihr beizubringen, sich selbst weniger ernst zu nehmen - in dem er sie konsequent lächerlich macht. Und Christy? Die ist selbstverständlich erstmal gekränkt, sieht aber selbst-ver-ständ-lich ein, dass alle anderen es besser wissen. Mal ehrlich, manchmal habe ich den Eindruck, dass die Gute unter dem Stockholm-Syndrom leidet.

Leider war das Buch noch nicht einmal so verfasst, dass ich es als witzig empfinden konnte - und die Figuren waren auch nur furchtbar: der Großvater poltert herum und benimmt sich wie ein Feldherr, während die hinterliste Miss Brown immer wieder "züchtig ihre langen Wimpern senkt" - du liebes Lieschen, hat mich das genervt. Abgesehen von ein paar Schullektüren (z.B. DER BESUCH DER ALTEN DAME - dummerweise hatte ich ausgerechnet das vorher für mich allein gelesen - also musste ich da zweimal durch.. Ich armes Schwein.) war ich noch nie so glücklich ein Buch hinter mir lassen zu können. Die von Euch, die eine romantische Geschichte lieben sollten auch die Finger davon lassen. Dieses Buch ist eiskalt.

Wer weiß, vielleicht lese ich es in zwanzig Jahren noch mal und finde es dann ganz reizend. Jetzt jedenfalls würde ich es am liebsten zusammenschlagen. Ja, ein Buch zusammenschlagen - soweit bin ich schon. (Das Ding hat mich so aggressiv gemacht! Un-glaub-lich!!)

  • Sex-Appeal: Gering - obwohl die liebe Christy erstaunlich freizügig für 1962 ihren nackten Körper präsentiert. Der letzte Satz des Buches - ich glaube ich verderbe nicht die Spannung wenn ich hier erwähne, dass das Ganze mit einer tatsächlichen Hochzeit und in der Hochzeitsnacht endet - also, der letzte Satz in besagter Hochzeitsnacht ist: "Geh zu Bett, mein Lieb - es wird spät." Uiuiui - und jetzt gehen wir alle mal kalt duschen.

  • Woher nehmen? Am besten gar nicht. Wenn ihr's trotzdem versuchen wollt, müsst ihr Euch mit antiquarischen Ausgaben begnügen.

Montag, 21. Februar 2011

Felicia Miller hatte sich auf die Toilette zurückgezogen und heulte. Mal wieder.

HEX HALL - WILDER ZAUBER (HEX HALL ; 1) von Rachel Hawkins (2010) befindet sich als Jugend-/Fantasyroman an sich nicht mein bevorzugtem Jagdrevier - und außerdem handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe.. *oh weh!* - aber dieses Jahr will ich ein wenig über meinen Tellerrand schauen.

USA. Sophia "Sophie" Mercer hat Mist gebaut. Richtig großen: Sie hat ihre magischen Kräfte dazu benutzt ihrer Mitschülerin Felicia mit einem Liebeszauber ein Date für den Schulball zuverschaffen - dummerweise fährt dieses Date mit seinem Auto (und der darin sitzenden Freundin - was die wohl da gemacht haben..) in den Ballsaal (um schneller dort zu sein, na klar.) und fängt blutüberströmt an, seiner neuen Angebeteten etwas vorzusingen. Nicht sehr romantisch und außerdem etwas sehr auffällig..

Also wird Sophie auf Beschluss des "Rates" der magischen Wesen hin in die Schule/Besserungsanstalt für Progidien (Zauberwesen wie Hexen/Zauberer, Werwölfe, Gestaltwandler und Elfen) "Hecate Hall", kurz: Hex Hall, in Georgia - also den tiefsten Südstaaten - geschickt, wo sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr bleiben soll.

Gleich am ersten Tag verdirbt sie es sich mit der "Trinität" - drei weiteren dunklen Hexen wie sie, die eine Art coole Cheerleaderclique im Hexenformat darstellen und die um einen mächtigen Zirkel zu bilden noch eine vierte dunkle (das heißt: mächtige) Hexe benötigen - leider ist Sophie eher der uncoole Typ und das will an einer Schule voller Außenseiter schon was heißen. Dass sie sich auch noch bis über beide Ohren in Archer Cross, Typ dunkler Rebell und außerdem der Freund der Anführerin der Trinität, Elodie, verknallt ist da nicht gerade hilfreich.

Und dann ist da noch Sophies Zimmergenossin Jenna, ein lesbischer Vampir mit einer Vorliebe für die Farbe Pink, die wegen eines Integrationsprogrammes für Vampire die Schule besucht und als (nach einem mysteriösen Todesfall) eine zweite junge Hexe mit schwerem Blutverlust gefunden wird, unter Verdacht steht ihre Mitschüler auszusaugen. Sophie will das nicht glauben - und als wäre das Leben an der Schule nicht schon turbulent genug, gibt es auch noch diverse menschliche Organisationen die den Progidien an Leib und Leben wollen.


Dieses Buch bedient (natürlich) sämmtliche US-Highschool-Klischees - ist aber aufgrund des schnodderigen Erzählstils (Sophie erzählt hier selbst) zeitweise sehr komisch (ich will ehrlich sein: manchmal auch ein wenig nervig.. Wen interessiert, dass Sophie Britney Spears nicht leiden kann?) Dieses Buch verdient vielleicht keinen Literaturpreis, aber es macht Spaß es zu lesen: die Handlung ist spannend und die Figuren wunderbar.

Und wo sonst könnt Ihr lernen, dass "Böser Hund!" nicht ausreicht um einen Werwolf abzuwehren?
  • Sex-Appeal: Nicht hocherotisch - aber eben erwachende Teenager-Libido. Ja, ja.. das waren Zeiten.. ;")

  • Woher nehmen? Unter ISBN 978-3-8025-8239-4 als Taschenbuch im Handel erhältlich.